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Kanton Bern

Das Sportzentrum Huttwil warnt vor den Folgen, wenn die Gemeinde ihre Beiträge an die Eishalle nicht erhöht

«Wasser steht uns bis zum Hals»: Geschäftsführer der Eishalle Huttwil warnt

Oberaargau
Die Eishalle in Huttwil braucht mehr Geld, doch der Gemeinderat will keinen höheren Beitrag zahlen. Die Betreiber wollen nun eine Initiative starten, damit die Huttwiler Bevölkerung an der Urne abstimmen kann. Geschäftsführer Dino Stecher erklärt, warum das wichtig ist.
Publiziert am Mo 4. Sep. 2023 17:25 Uhr
© Campus Perspektiven
- Eishalle Huttwil

Der Gemeinderat Huttwil sagt «Njet»: Er will den Beitrag der Gemeinde an den Betrieb der Eishalle in Schwarzenbach bei Huttwil nicht erhöhen. Die Betreiberfirma «Campus Perspektiven AG» hatte ein Gesuch gestellt, um den jährlichen Beitrag von knapp 100'000 auf knapp 300'000 Franken pro Jahr zu verdreifachen. Das sei zu viel Geld und hätte eine Steuererhöhung zur Folge, begründet der Gemeinderat seine Ablehnung des Gesuchs. Für die Betreiber sind die Perspektiven nun düster, sie hoffen auf die Bevölkerung.

Dino Stecher, hat sich das Nein der Gemeinde Huttwil abgezeichnet oder kam es überraschend?

Wenn man eine Anfrage macht oder ein Gesuch stellt, muss man damit rechnen, dass es abgelehnt werden könnte. Wir haben in der Vergangenheit schon ähnliche Anfragen gemacht, und die wurden immer abgelehnt. Von dem her sind wir nicht überrascht.

Was halten Sie vom Nein der Gemeinde?

Der Entscheid ist sehr schade. In den letzten Jahren haben wir uns stets weiterentwickelt und das Angebot vergrössert. Wir haben die schwierige Zeit während der Pandemie gut überstanden. Und jetzt ist mit den massiv erhöhten Energiepreisen eine neue Krise auf uns zugerollt. Jetzt steht uns das Wasser bis zum Hals.

© Keystone-SDA
- Dino Stecher bezieht Stellung zu der aktuellen Situation rund um die Eishalle in Huttwil.

Schätzt man im Gemeinderat zu wenig, was Sie im Campus leisten?

Aus den Gesprächen mit den Behörden kommt eigentlich immer rüber, dass sie unsere Arbeit sehen und schätzen. Wir haben auch den Eindruck, dass allen bewusst ist, dass das Sportzentrum für die Gemeinde und die Region wichtig ist. Leider kommt dann bei solchen Anfragen trotzdem negativer Bescheid.

Nach dem Nein des Gemeinderats wollen Sie nun per Volksinitiative, dass doch noch mehr Geld von der Gemeinde Huttwil fliesst. Was wäre die Konsequenz, wenn Sie damit keinen Erfolg haben?

Dann wird es extrem schwierig für uns. Natürlich prüfen wir auch andere Optionen, und das Ziel ist ganz klar, dass wir den Betrieb so wie bisher aufrechterhalten können. Darum gibt es keinen anderen Weg, als das Volk an der Urne entscheiden zu lassen. So können wir prüfen, ob die Bevölkerung hinter dem Angebot des Eiszentrums und dem Campus im Allgemeinen steht.

Geht das nicht viel zu lange, bis die Unterschriften gesammelt sind und die Abstimmung dann stattfindet?

Das ist uns bewusst. Natürlich wird es knapp und der Zeitplan ist sportlich. Darauf sind wir aber vorbereitet. Wir haben jetzt schon Anfragen für die gesamte nächste Eissaison. Diese Vereine brauchen Gewissheit, und wir bemühen uns, dass wir ihnen diese Planungssicherheit geben können. Ich gehe auch davon aus, dass die Gemeinde uns in diesem Aspekt nicht in den Rücken fällt und nicht noch versucht, die Sache zu verzögern.

Die Gemeinde sagt, dass andere Vereine auch nicht so viel Geld kriegen. Was sagen Sie zu diesem Argument?

Aus Sicht der Gemeinde mag das stimmen. Aber der Eissport ist halt ganz klar teurer mit dem gesamten Angebot, das wir haben. Von dem her ist dieser Vergleich meiner Meinung nach nicht ganz richtig.

Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass in Huttwil auch in Zukunft Eissport betrieben werden kann?

Ich gehe von einer 50/50-Chance aus. Wir dürfen nicht vergessen, dass es in Huttwil nicht nur Eissport gibt. Aber wir müssen die Leute davon überzeugen, dass das Eissport-Angebot wichtig ist. Auch, weil es ein Pfeiler für den ganzen Campus darstellt.

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