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Kanton Bern

In Huttwil gibt es Streit darüber, ob die Gemeinde den Betrieb der Eishalle stärker mitfinanzieren soll

Finanz-Streit in Huttwil über den Betrieb der Eishalle

Eissport
Der Gemeinderat von Huttwil lehnt es ab, den Beitrag an die Eisproduktion in der örtlichen Eishalle zu verdreifachen. Er hat eine entsprechende Anfrage der Campus Perspektiven AG negativ beantwortet, wie er am Montag mitteilte.
Publiziert am Mo 4. Sep. 2023 09:29 Uhr
© Keystone/MARCEL BIERI
- Die Eisproduktion im Campus Perspektiven in Huttwil ist defizitär. Das Archivbild von 2020 zeigt das Cupspiel zwischen Hockey Huttwil und den SCL Tigers.

Die Betreiber wollen diesen Entscheid nicht hinnehmen. «Wir werden jetzt eine Initiative vorbereiten, damit die Hutwilerinnen und Hutwiler an der Urne über das Geschäft befinden können», teilte die Campus Perspektiven AG mit.

Gemeinderat lehnt höheren Betrag ab

Sie betreibt die Eisbahn seit 2016. Die Gemeinde zahlt seither jährlich 96'000 Franken an die Eisproduktion. Mit dem Beitrag ist auch die Eismiete der Schulen abgegolten. Die Campus Perspektiven AG beantragte eine Erhöhung auf 295'000 Franken, weil die Eisproduktion defizitär und die Zukunft des Eisbetriebs deshalb gefährdet sei.

Doch für den Gemeinderat kommt ein höherer Beitrag nicht in Frage. Die finanzielle Lage der Gemeinde lasse dies nicht zu. Eine Steuererhöhung um einen halben Steuerzehntel wäre nötig, und ein solcher Schritt hätte politisch einen schweren Stand. Schliesslich handle es sich um eine freiwillige Aufgabe.

Zudem wolle man nicht, dass der Eissport im Vergleich zu den übrigen Sport- und Kulturangeboten stark bevorzugt würde. Der Gemeinderat könne sich höchstens eine Beteiligung im bisherigen Rahmen vorstellen. Wie es weitergehe, müsse die Campus Perspektiven AG entscheiden.

Campus will Volksentscheid

Diese teilte am Montag an, sie strebe eine Volksabstimmung an. «Ein Entscheid, von dem die Zukunft des Eisbetriebs in Huttwil abhängt, sollte von den Stimmberechtigten und nicht vom Gemeinderat getroffen werden», sagte Geschäftsführer Dino Stecher gemäss Communiqué.

Andere Gemeinden und Städte in der Umgebung entrichteten an ihre Eishallen Unterstützungsbeiträge von 400'000 Franken bis zu einer Million Franken. «Wir liegen mit unserem Wunsch im untersten Bereich dieser Spannbreite.»

Ein Nein zu einem höheren Unterstützungsbeitrag hätte laut Stecher «gravierende Konsequenzen». Viele Jugendliche, Freizeit- und Hobbysportler aus Huttwil und der Region, aber auch Schulen und Vereine stünden plötzlich vor dem Nichts.

Der Campus Perspektiven sichere zudem viele Arbeitsplätze in Huttwil und garantiere eine Wertschöpfung von jährlich über drei Millionen Franken. Das Angebot der Eisbahn habe daran einen erheblichen Anteil.

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