MittellandVor 80 Jahren musste ein Bomber der US Air Force in Utzenstorf notlanden

© Tele Bärn / Quinn Lauener / Jael Fischer

Vor 80 Jahren musste ein Bomber der US Air Force in Utzenstorf notlanden

Gedenkfeier
Am 17. August 1943 wurde ein Kartoffelacker bei Utzenstorf zur ungeplanten Landepiste des schwer angeschossenen Bombers «Battle Queen». Die Besatzung überlebte zum Glück. 80 Jahre später erinnert eine Gedenkfeier an das Ereignis.
Publiziert am Do 17. Aug. 2023 16:47 Uhr

17. August 1943: Wir befinden uns mitten im zweiten Weltkrieg. 127 Bomber der US Air Force starteten an diesem Tag mit dem Ziel, die wichtigen Industriebetriebe der deutschen Stadt Regensburg zu zerstören. Danach sollten sie, um die Deutschen zu verwirren, nicht zurück nach England, sondern zu der amerikanischen Basis in Nordafrika fliegen. Mittendrin war auch die B-17 mit dem Namen «Battle Queen».

Die Notlandung

Der Angriff blieb den Deutschen nicht verborgen und sie starteten noch vor Regensburg zum Gegenangriff. Es kam zu einem Luftkampf, wobei viele der amerikanischen Bomber getroffen oder gar ganz abgeschossen wurden. Auch die «Battle Queen» war schwer getroffen. Bis nach Nordafrika würde sie es nicht mehr schaffen. Der angeschlagene Bomber und seine Besatzung mussten in der Schweiz notlanden. Genauer im Bernischen Utzenstorf. Der Bordfunker der «Battle Queen» Bill Carter notierte nach der erfolgreichen Notlandung folgendes in seinem Tagebuch: «Wir landeten mitten in einem Kartoffelacker und kamen in einem Bohnenfeld zum Stillstand».

Eine Sensation damals

Damals war es für die Bevölkerung nicht ungewöhnlich, dass Bomber am Himmel zu sehen waren. Bei der Notlandung in Utzenstorf handelt es sich aber um die erste Landung einer B-17 in der Schweiz. Eine Sensation also für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes. Nur kurze Zeit nachdem die «Battle Queen» sicher landen konnte, war die ganze Bevölkerung an der Landestelle.

Die Sache mit dem Schraubenzieher

Die stark beschädigte B-17 musste für den Transport zerlegt werden. Dazu mussten die Arbeiter kreativ werden. Beim amerikanischen Flugzeug wurden Kreuzschrauben verbaut. In der Schweiz war jedoch die Schlitzschraube gebräuchlich. Erst musste also ein Kreuzschraubenzieher hergestellt werden, damit die Teile später mit Bahn und Lastwagen nach Dübendorf transportiert und nach dem Krieg verschrottet werden konnten.

Gedenkfeier

Genau 80 Jahre nach der Notlandung wird am 17. August 2023 in Utzenstorf in der Nähe des Schützenhauses bei der «Bomber-Eiche» eine Gedenkfeier abgehalten. Auf dem Programm stehen neben Ansprachen auch Überflüge von verschiedenen historischen Flugzeugen und der Absprung von Fallschirmspringern in historischen US-Fallschirmspringeruniformen aus dem zweiten Weltkrieg.

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    #Utzenstorf#Geschichte#Notlandung
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