BLS-Tickets können bald nicht mehr im Zug gekauft werden

Wenn man bisher in einem BLS-Zug kontrolliert wurde, konnte man in manchen Zügen direkt beim Kontrolleur ein Billett kaufen. Diese Regelung wird die BLS nun ändern. Es würden nämlich viele Fahrgäste bewusst kein Ticket kaufen und darauf spekulieren, nicht kontrolliert zu werden, schreibt das Unternehmen am Mittwoch in einer Mitteilung.

Weil in vollbesetzten Zügen tatsächlich häufig nicht alle Fahrgäste kontrolliert werden könnten, funktioniere dies oftmals auch. Dadurch entgehen der BLS laut eigenen Angaben jährlich sechs Millionen Franken. Sie ändert deshalb ihr Billett-Regime.

Ab Juni 2023 müssen Fahrgäste, wenn sie ihr Billett im Zug lösen, darauf einen Zuschlag von 10 Franken zahlen. Ab Dezember 2023 gibt es die Möglichkeit, das Billett im Zug zu kaufen, gar nicht mehr und Billetts müssen zwingend vor der Abfahrt gekauft werden. Damit möchte die BLS einen Teil der Einnahmen sichern, die durch Schwarzfahren verloren gehen.

Auch für Haltestellen ohne Billettautomat

Die Regelungen sollen auch für Haltestellen gelten, an denen es keinen Billettautomaten gibt. Dort können Billetts entweder per App oder online gekauft werden, oder Fahrgäste können sich direkt auf dem Perron bei einer Kontrolleurin melden und sie bei ihr kaufen – dies muss aber vor der Abfahrt geschehen.

Wie stark sich das Sechs-Millionen-Franken-Loch durch diese Massnahme stopfen lässt, kann man laut Stefan Locher, Mediensprecher der BLS, nicht voraussehen. «Es geht uns darum, alle gleich zu behandeln. Es ist nicht fair, wenn manche auf gut Glück gratis fahren, während andere ihr Billett ehrlich bezahlen», sagt er.

(sdf)