BernKanton BernDiebstähle und Gewaltstraftaten haben im Kanton Bern stark zugenommen

Diebstähle und Gewaltstraftaten haben im Kanton Bern stark zugenommen

Kriminalstatistik
Im letzten Jahr sind im Kanton Bern deutlich mehr Straftaten verübt worden als 2022. Dies entspricht der gesamtschweizerischen Entwicklung. Es ist unter anderem vermehrt zu schweren Körperverletzungen gekommen.
Publiziert am Mo 25. März 2024 11:05 Uhr

2023 kam es im Kanton Bern zu 72'020 strafrechtlich relevanten Handlungen, was einer Zunahme von 25 Prozent entspricht. Die Gewaltstraftaten haben im Kanton Bern um 11 Prozent zugenommen, die schweren Gewaltstraftaten um 5 Prozent, wie die Kantonspolizei Bern mitteilt. Nachdem 2022 bei den schweren Gewaltdelikten bereits ein Höchstwert konstatiert wurde, wurden 2023 zehn derartige Delikte mehr registriert.

Die Zahl der beschuldigten Minderjährigen, die Gewaltstraftaten ausübten, ist ebenfalls gestiegen. Eine Zunahme muss sowohl bei minderschwerer als auch bei schwerer Gewalt verzeichnet werden. Konkret wurden beispielsweise mehr Minderjährige wegen schwerer Körperverletzungen oder wegen Nötigungen rapportiert.

Verdoppelung bei Diebstählen aus Fahrzeugen

Bei den Diebstählen aus Fahrzeugen, die sich im letzten Jahr verdoppelten, musste festgestellt werden, dass ein Grossteil der Beschuldigten aus Maghreb-Staaten stammt. Der Anteil an Beschuldigten aus Maghreb-Staaten ist gerade bei Vermögensdelikten hoch, diese Entwicklung ist schweizweit zu beobachten.

Ebenfalls stark zu nahm die Zahl der Einschleichdiebstähle, sprich das Eindringen durch unverschlossene Türen und Fenster, gerade auch in der Nacht. «Solche Fälle können leicht verhindert werden, indem Wohnungstüren immer abgeschlossen werden», schreibt die Berner Kantonspolizei.

Hassdelikte erstmals erfasst

Im letzten Jahr erfasste die Kantonspolizei erstmals Hassdelikte statistisch. Dazu gehören LGBTIQ-feindliche Straftaten sowie andere sogenannte Hate Crimes. Insgesamt gingen 55 Meldungen ein. Mehrheitlich wurden Beschimpfungen, Drohungen, Tätlichkeiten und einfache Körperverletzungen angezeigt. Der Grossteil der Motive dieser Straftaten betraf die Ethnie oder die sexuelle Orientierung.

Im Kanton Bern erfasste die Polizei in den Gemeinden Bern (151,8 Straftaten auf 1000 Einwohner), Biel (124,4) und Interlaken (152,7) am meisten Straftaten. Die hohen Werte in Bern und Biel führte die Polizei auf deren Zentrumsfunktion beziehungsweise Agglomerationssituation zurück. Die hohe Anzahl Delikte in Interlaken sei in erster Linie mit der Rolle als Tourismusdestination und der sehr guten verkehrstechnischen Einbettung zu erklären.

Eine Zunahme der Straftaten ist auch in der Restschweiz festzustellen. In der Schweiz ist die Zahl der Straftaten im letzten Jahr um 14 Prozent auf 522'558 gestiegen. Bei Diebstählen ab oder aus einem Fahrzeug kam es zu einer Zunahme von gar 71,4 Prozent auf 18'192 Straftaten – die höchsten Werte seit Einführung der Statistik 2009.

(raw/pd/sda)

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